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Beenden und Neustarten

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Diese �bersetzung ist m�glicherweise nicht mehr aktuell. Bitte pr�fen Sie die englische Version auf die neuesten �nderungen.

Dieses Dokument umfasst das Beenden und Neustarten des Apache auf Unix-�hnlichen Systemen. Anwender von Windows NT, 2000 und XP sollten Betreiben des Apache als Dienst lesen, w�hrend hingegen Anwender von Windows 9x sowie ME Betreiben des Apache als Konsolenanwendung lesen sollten, um mehr Informationen zur Handhabung des Apache auf diesen Systemen zu erhalten.

Siehe auch

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Einleitung

Um den Apache zu stoppen oder neu zu starten, m�ssen Sie ein Signal an den laufenden httpd-Prozess senden. Es gibt zwei M�glichkeiten, diese Signale zu senden. Zum einen k�nnen Sie den Unix-Befehl kill verwenden, um den Prozessen direkt Signale zu senden. Sie werden feststellen, dass auf Ihrem System mehrere httpd-Programme laufen. Sie sollten jedoch nicht jedem dieser Prozesse ein Signal senden, sondern nur dem Elternprozess, dessen PID im PidFile steht. Das hei�t, Sie sollten es niemals n�tig haben, einem anderen Prozess, als dem Elternprozess, ein Signal zu senden. Es gibt drei Signale, die Sie an den Elternprozess senden k�nnen: TERM, HUP und USR1, die nachfolgend beschrieben werden.

Um dem Elternprozess ein Signal zu senden, verwenden Sie einen Befehl wie z.B.:

kill -TERM `cat /usr/local/apache2/logs/httpd.pid`

Die zweite Methode, dem httpd-Prozess zu signalisieren, ist die Verwendung der -k-Befehlszeilenoptionen stop, restart, graceful und graceful-stop, wie unten beschrieben. Dies sind Argumente des httpd-Programms, es wird jedoch empfohlen, sie unter Verwendung des Steuerskripts apache2ctl zu senden, welches diese an httpd durchreicht.

Nachdem Sie httpd signalisiert haben, k�nnen Sie dessen Fortschritt beobachten, indem Sie eingeben:

tail -f /usr/local/apache2/logs/error_log

Passen Sie diese Beispiele entsprechend Ihren ServerRoot- und PidFile-Einstellungen an.

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Beenden

Signal: TERM
apache2ctl -k stop

Das Senden des TERM- oder stop-Signals an den Elternprozess veranlasst diesen, sofort zu versuchen, alle seine Kindprozesse zu beenden. Es kann einige Sekunden dauern, bis alle Kindprozesse komplett beendet sind. Danach beendet sich der Elternprozess selbst. Alle gerade bearbeiteten Anfragen werden abgebrochen. Es werden keine weiteren Anfragen mehr bedient.

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Unterbrechungsfreier Neustart

Signal: USR1
apache2ctl -k graceful

Das USR1- oder graceful-Signal veranlasst den Elternprozess, die Kinder anzuweisen, sich nach Abschlu� ihrer momentanen bearbeiteten Anfrage zu beenden (oder sich sofort zu beenden, wenn sie gerade keine Anfrage bedienen). Der Elternprozess liest seine Konfigurationsdateien erneut ein und �ffnet seine Logdateien neu. Wenn ein Kindprozess stirbt, ersetzt der Elternprozess ihn durch ein Kind der neuen Konfigurations-Generation. Dieses beginnt sofort damit, neue Anfragen zu bedienen.

Der Code ist daf�r ausgelegt, stets die MPM-Direktiven zur Prozesssteuerung zu beachten, so dass die Anzahl der Prozesse und Threads, die zur Bedienung der Clients bereitstehen, w�hrend des Neustarts auf die entsprechenden Werte gesetzt werden. Weiterhin wird StartServers auf folgende Art und Weise interpretiert: Wenn nach einer Sekunde nicht mindestens StartServers neue Kindprozesse erstellt wurden, dann werden, um den Durchsatz zu beschleunigen, entsprechend weitere erstellt. Auf diese Weise versucht der Code sowohl die Anzahl der Kinder entsprechend der Serverlast anzupassen als auch Ihre W�nsche hinsichtlich des Parameters StartServers zu ber�cksichtigen.

Benutzer von mod_status werden feststellen, dass die Serverstatistiken nicht auf Null zur�ckgesetzt werden, wenn ein USR1 gesendet wurde. Der Code wurde so geschrieben, dass sowohl die Zeit minimiert wird, in der der Server nicht in der Lage ist, neue Anfragen zu bedienen (diese werden vom Betriebssystem in eine Warteschlange gestellt, so dass sie auf keinen Fall verloren gehen) als auch Ihre Parameter zur Feinabstimmung ber�cksichtigt werden. Um dies zu erreichen, muss die Statustabelle (Scoreboard), die dazu verwendet wird, alle Kinder �ber mehrere Generationen zu verfolgen, erhalten bleiben.

Das Statusmodul benutzt au�erdem ein G, um diejenigen Kinder zu kennzeichen, die noch immer Anfragen bedienen, welche gestartet wurden, bevor ein unterbrechungsfreier Neustart veranla�t wurde.

Derzeit gibt es keine M�glichkeit f�r ein Log-Rotationsskript, das USR1 verwendet, sicher festzustellen, dass alle Kinder, die in ein vor dem Neustart ge�ffnetes Log schreiben, beendet sind. Wir schlagen vor, dass Sie nach dem Senden des Signals USR1 eine angemessene Zeitspanne warten, bevor Sie das alte Log anfassen. Wenn beispielsweise die meisten Ihrer Zugriffe bei Benutzern mit niedriger Bandbreite weniger als 10 Minuten f�r eine vollst�ndige Antwort ben�tigen, dann k�nnten Sie 15 Minuten warten, bevor Sie auf das alte Log zugreifen.

Wenn Ihre Konfigurationsdatei Fehler enth�lt, w�hrend Sie einen Neustart anweisen, dann wird Ihr Elternprozess nicht neu starten, sondern sich mit einem Fehler beenden. Im Falle eines unterbrechungsfreien Neustarts l��t er die Kinder weiterlaufen, wenn er sich beendet. (Dies sind die Kinder, die sich "sanft beenden", indem sie ihre letzte Anfrage erledigen.) Das verursacht Probleme, wenn Sie versuchen, den Server neu zu starten -- er ist nicht in der Lage, sich an die Ports zu binden, an denen er lauschen soll. Bevor Sie einen Neustart durchf�hren, k�nnen Sie die Syntax der Konfigurationsdateien mit dem Befehlszeilenargument -t �berpr�fen (siehe auch httpd). Das garantiert allerdings nicht, dass der Server korrekt starten wird. Um sowohl die Syntax als auch die Semantik der Konfigurationsdateien zu pr�fen, k�nnen Sie versuchen, httpd als nicht-root-Benutzer zu starten. Wenn dabei keine Fehler auftreten, wird er versuchen, seine Sockets und Logdateien zu �ffnen und fehlschlagen, da er nicht root ist (oder weil sich der gegenw�rtig laufende httpd bereits diese Ports gebunden hat). Wenn er aus einem anderen Grund fehlschl�gt, dann liegt wahrscheinlich ein Konfigurationsfehler vor. Der Fehler sollte behoben werden, bevor der unterbrechungsfreie Neustart angewiesen wird.
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Neustarten

Signal: HUP
apache2ctl -k restart

Das Senden des Signals HUP oder restart veranla�t den Elternprozess, wie bei TERM alle seine Kinder zu beenden. Der Elternprozess beendet sich jedoch nicht. Er liest seine Konfigurationsdateien neu ein und �ffnet alle Logdateien erneut. Dann erzeugt er einen neuen Satz Kindprozesse und setzt die Bedienung von Zugriffen fort.

Benutzer von mod_status werden feststellen, dass die Serverstatistiken auf Null gesetzt werden, wenn ein HUP gesendet wurde.

Wenn Ihre Konfigurationsdatei einen Fehler enth�lt, w�hrend Sie einen Neustart anweisen, dann wird Ihr Elternprozess nicht neu starten, sondern sich mit einem Fehler beenden. Lesen Sie oben, wie Sie das vermeiden k�nnen.
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R�cksichtsvolles Beenden

Signal: WINCH
apache2ctl -k gracefull stop

Das WINCH- oder graceful-stop-Signal veranlasst den Elternprozess, die Kinder anzuweisen, sich nach Abschlu� ihrer momentan bearbeiteten Anfrage zu beenden (oder sich sofort zu beenden, wenn sie gerade nichts bedienen). Der Elternprozess entfernt dann sein PidFile und stellt das Lauschen auf allen Ports ein. Er l�uft weiter und beobachtet alle Kindprozesse, die noch Anfragen bearbeiten. Sobald alle Kindprozesse fertig sind und beendet haben oder die mit GracefulShutdownTimeout definierte Zeit�berschreitung erreicht wurde, beendet sich der Elternprozess ebenfalls. Jedem verbliebenen Kindprozess wird beim Erreichen der Zeit�berschreitung das TERM-Signal gesendet, um diesen zum Beenden zu zwingen.

Ein TERM-Signal beendet den Elternprozess und alle Kindprozesse unverz�glich, wenn sie sich im "graceful"-Status (Anm.d.�.: w�rtl. "gn�diger" Status) befinden. Da jedoch das PidFiledann schon gel�scht ist, werden Sie dieses Signal nicht mehr mit apache2ctl oder httpd senden k�nnen.

Das Signal graceful-stop erm�glicht Ihnen den Betrieb mehrerer identisch konfigurierter Instanzen von httpd zur gleichen Zeit. Dies ist eine m�chtige Funktionalit�t bei der Aufr�stung des Apache. Sie kann jedoch bei einigen Konfigurationen auch zur gegenseitigen Blockierung und zu Wettlaufsituationen f�hren.

Es ist besonders darauf zu achten, dass auf Festplatte gespeicherte Dateien wie Lockfile und ScriptSock die Server-PID enthalten und ohne Probleme nebeneinander existieren m�ssen. Wann auch immer eine Konfigurationsanweisung, ein Drittanbieter-Modul oder ein persistentes CGI-Skript irgend eine Sperre oder eine Statusdatei auf Festplatte speichert, muss besonders darauf geachtet werden, dass mehrere gleichzeitig laufende Instanzen von httpd sich nicht gegenseitig die Dateien zerst�ren.

Sie sollten ebenfalls vorsichtig mit m�glichen Wettlaufsituationen sein, wie beispielsweise der Verwendung von weitergeleiteter Protokollierung nach der Art von rotatelogs. Mehrere gleichzeitig laufende Instanzen von rotatelogs, die versuchen, die gleichen Protokolldateien zu rotieren, k�nnen sich gegenseitig die Protokolldateien zerst�ren.

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Anhang: Signale und Wettlaufsituationen

Vor der Version 1.2b9 des Apache existierten verschiedene Wettlaufsituationen (Anm.d.�.: engl.: race conditions), die den Neustart und die Signale beeinflu�t haben (einfach gesagt, eine Wettlaufstituation ist ein zeitabh�ngiges Problem - wenn etwas zum falschen Zeitpunkt oder in der falschen Reihenfolge geschieht, kommt es zu nicht erw�nschten Ergebnissen. Geschehen die gleichen Dinge zur rechten Zeit, ist alles in Ordnung). Bei Architekturen mit dem "richtigen" (Anm.d.�.: im Sinne von "geeignet") Funktionsumfang haben wir so viele eliminiert wie wir nur konnten. Dennoch sollte beachtet werden, dass noch immer Wettlaufsituationen auf bestimmten Architekturen existieren.

Bei Architekturen, die ein ScoreBoardFile auf Platte verwenden, kann die Statustabelle besch�digt werden. Das kann zu "bind: Address already in use" ("bind: Adresse wird bereits verwendet", nach einem HUP) oder "long lost child came home!" ("Der verlorene Sohn ist heimgekehrt", nach einem USR1) f�hren. Ersteres ist ein schwerer Fehler, w�rend letzteres lediglich bewirkt, dass der Server einen Eintrag in der Statustabelle verliert. So kann es ratsam sein, unterbrechungsfreie Neustarts zusammen mit einem gelegentlichen harten Neustart zu verwenden. Diese Probleme lassen sich nur sehr schwer umgehen, aber gl�cklicherweise ben�tigen die meisten Architekturen keine Statustabelle in Form einer Datei. Bitte lesen Sie f�r Architekturen, die sie ben�tigen, die Dokumentation zu ScoreBoardFile.

Alle Architekturen haben in jedem Kindprozess eine kleine Wettlaufsituation, welche die zweite und nachfolgende Anfragen einer persistenten HTTP-Verbindung (KeepAlive) umfa�t. Der Prozess kann nach dem Lesen der Anfragezeile aber vor dem Lesen der Anfrage-Header enden. Es existiert eine Korrektur, die f�r 1.2 zu sp�t kam. Theoretisch sollte das kein Problem darstellen, da der KeepAlive-Client derartige Ereignisse aufgrund von Netzwerk-Latenzzeiten und Auszeiten des Servers erwarten sollte. In der Praxis scheint keiner von beiden beeinflu�t zu werden -- in einem Testfall wurde der Server zwanzig mal pro Sekunde neu gestartet, w�hrend Clients das Angebot abgegrast haben, ohne kaputte Bilder oder leere Dokumente zu erhalten.

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